Angelika und Karl Baeumerth Schnell & Steiner 1999 Gebundene Ausgabe
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Kaum ein Motiv der abendländischen Kunst besitzt eine derartige Werbepräsenz - gerade auch zur Weihnachtszeit - wie die Engel der Sixtinischen Madonna von Raffael.
Ob als Geschenkpapier, als poesiealbumartige Staffage oder als Karrikatur - an die Werbewirksamkeit der Engel wird in den unterschiedlichsten Bereichen appelliert.
Das Buch fragt danach, wie es zu dieser vom übrigen Bildzusammenhang losgelösten Karriere des Motivs gekommen ist und dokumentiert die unterschiedlichsten Ausprägungen, die den jeweiligen Zeitgeschmack widerspiegeln.
Als Raffaello Santi 1512/1513 von Papst Julius II. den Auftrag für das Altargemälde in Piacenza erhielt, dachte niemand daran, welche Popularität dem anfangs unbeachtet gebliebenen Engelpaar am unteren Bildrand zuteil werden sollte.
Auch als das Gemälde der Sixtinischen Madonna 1754 nach Dresden gelangte, nahm von den Engeln noch niemand Notiz. Erst im Rahmen einer allgemeinen Kopistentätigkeit und Verbreitung der Sixtinischen Madonna durch die Technik der Chromlithographie wurden die Engel als Bildmotiv allmählich separiert, und fanden schließlich Eingang in die Poesiealben und Stickbilder um 1900.
Der Siegeszug der Engel - häufig auch nur eines Engels - die mit ihrem Liebreiz von Zuckerdosen, Kalendern und Visitenkarten grüßen, nahm damit seinen werbetechnischen Anfang.
Im Rahmen der Nostalgiewellen in den 50er und 90er Jahren rekurrierte man auf diese Zeit, erschloss aber gleichzeitig neue Werbefelder des plakativen Bildmotivs, so dass ihnen bisweilen sogar eine frivole Komponente zuteil wurde.
Das Buch zeichnet die Geschichte dieses Werbemotivs nach; es beschreibt und illustriert das immanente Spannungsverhältnis zwischen Hochkunst und der Banalisierung eines (separierten) Bildmotivs.
Ein wunderschönes Buch für alle Engel-Sammler!
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