In der zweiten Hälfte des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehört die Lausitz zu den wichtigsten Glas produzierenden Standorten in Deutschland.

Im Gefolge der industriellen Revolution und der Gründerzeit erfährt die Herstellung von Tafel- und Hohlglas eine beispiellose Konzentration.

Weißwasser entwickelt sich vom unscheinbaren Heidedorf zu einem Zentrum künstlerisch gestalteten Gebrauchsglases.

Zeitversetzte stilistische Anleihen, wie sie mit dem Arsallglas als späte Antwort auf die französischen Art-Nouveau-Gläser erkennbar werden, bestimmen ebenso das Produktionsprofil wie die Einflüsse böhmischer Glasmacher.

In den 1930er Jahren sind es schließlich die funktional-ästhetischen Einflüsse des Bauhauses, die als industriell gefertigtes Beleuchtungs-, Haushalts- und Wirtschaftsglas von Wilhelm Wagenfeld bis 1949 und danach durch Friedrich Bundtzen in die Lausitz gebracht werden.

Der Einfluss dieser Designer und die mit ihnen verbundene Produktkultur wird in diesem Buch nachgezeichnet.

(3946)