Eva Brachert VDG Verlag 2002 Gebundene Ausgabe
385 Seiten PREIS: hier klicken
113 Abb. s/w
13 Abb. Farbe
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Die Arbeit widmet sich Sachdokumenten aus Kunststoff als Indikatoren zeittypischer, sozialhistorischer und kultureller Prozesse.
Mit den Methoden volkskundlicher Sachkulturforschung werden mentalitätsgeschichtliche Entwicklungen und Strukturen der 1950er Jahre erstmalig erschlossen und sichtbar gemacht.
Auf eine Einführung folgen Darlegungen über Verbreitung sowie Veränderungen und Anpassungen der Kunststoffartikel an ein neues Markt- und Konsumverhalten.
Hinzu kommen Überlegungen zur Rolle und Verantwortung des Künstlers für die Gestaltung von Massenware. Das Deutsche Warenbuch und die Deutsche Warenkunde sowie Ausstellungen im Kaufhaus Wertheim werden als Inszenierungsstrategien vorgestellt, die den Wert der Ware und ihre Zugehörigkeit zu bestimmten Lebensstilen vermitteln.
Ebenfalls wird das Zusammenspiel zwischen Produkt und Konsum, Design als Verkaufsstrategie sowie die Rolle von Werbeveranstaltungen und die erste Kunststoffpräsentation auf der New Yorker Weltausstellung 1939 analysiert.
Die Auflösung der traditionellen Gebundenheiten in der BRD der 1950er Jahre machte "Hausrat aus Plastic" zu einem Leitmotiv für einen neuen Lebensstil.
Vertieft wird die Analyse der neuen Kulturvorstellungen durch einen Einblick in die Alltagswelt der Frau: Küche, Frauenliteratur, Hausfrauenfortbildungskurse.
Die Bedeutung von Kunststoff und der kunststoffverarbeitenden Industrie im Lebenszusammenhang und Umfeld der Beteiligten sowie die Folgen der Entindustrialisierung werden am Beispiel der Firma Vitri-Plastic in Nieder-Ramstadt dokumentiert.
“Summa summarum ist ‘Hausrat aus Plastic’ als gelungenes Beispiel wegweisender Sachkulturforschung anzuführen ... Mit ihrer Untersuchung ... bedient die Autorin nicht nur eine einzelne Fachrichtung, sondern legt - über verschiedene Fachdisziplinen hinweg - erstmals ein fundiertes Nachschlagewerk zur Geschichte des Kunststoffs vor ... Der vorgelegte Band sollte beispielsweise in keinem Museum fehlen, das Kunststoffmaterialgruppen - insbesondere zu den 50er Jahren - sammelt.” Silke Kral (Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2003)
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